Vorträge
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Freiräume für Demenzkranke: Eine ethisch-moralische Herausforderung (Dr. Jens Bruder, Hamburg)
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Das Erleben von Grenzen: Ein Annäherungsversuch an die Innenwelt der Demenzkranken (Nicole Richard, Kassel)
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Wieviel Freiheitsbeschränkung kann durch Vorbeugung entfallen? (Mechthild Lärm, Rieseby)
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Gewaltträchtige Situationen (Martin Hamborg, Kiel)
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Schlußbetrachtung
Demenz – Leben in Grenzen?
Zu den schwerwiegenden Folgen der Demenz gehört, dass die Einsichts- und Einwilligungsfähigkeit verloren gehen. Dadurch kann es zu Gefährdungen der Kranken oder anderer kommen, und Schutzmaßnahmen werden notwendig. Zu diesen Schutzmaßnahmen zählen Fixierung und andere Formen der Freiheitsbeschränkung.
Dabei ist zwischen zwei hochrangigen Rechtsgütern abzuwägen: Der Bewegungsfreiheit und der körperlichen Unversehrtheit. Mit beiden müssen die Betreuenden verantwortlich umgehen. Zu diesem verantwortlichen Umgang gehören die Einfühlung in das Krankheitserleben, Wissen, Phantasie und nicht zuletzt der Mut, neue Vorgehensweisen auszuprobieren. Einschränkungen der Bewegungsfreiheit sollten stets das allerletzte Glied in der Kette pflegerischen Handelns bleiben; denn gerade in Zuständen fortgeschrittener Demenz ist die Fortbewegung oft die einzige Möglichkeit, sich unbeeinträchtigt zu fühlen. Durch geeignete Maßnahmen im Vorfeld können freiheitsbeschränkende Handlungen in großem Umfang vermieden werden.
Zentrales Anliegen unserer Tagung war es, das Wissen über solche Maßnahmen zu vermehren, das Verständnis für die Bedeutung unserer Handlungen zu vertiefen und Mut zu machen, alles zu tun, was die Freiräume Demenzkranker vergrößert.